4 Personen vor einem Tisch stehend
GMH-Arbeitsdirektor Alexander Naujoks (v. li.), MaßArbeit-Vorstand Lars Hellmers und Außenstellenleiter Michael Schulz freuen sich, dass sich Dina Kolosha so gut im Stahlwerk eingarbeitet hat.
Dienstag, 11. Februar 2025

Ukrainische Kranfahrerin bewegt den Stahl auf der Georgsmarienhütte

Georgsmarienhütte. „Kranfahren in der Stahlproduktion ist keine leichte Aufgabe. Es erfordert sehr viel Präzision und Erfahrung. Deshalb sind wir froh, mit Frau Kolosha eine Fachkraft gewonnen zu haben, die diese Kompetenzen mitbringt.“ Alexander Naujoks, Arbeitsdirektor und Chief Human Resources Officer (CHRO) der GMH Gruppe, freut sich über das neue weibliche Teammitglied aus der Ukraine. Bis Dina Kolosha jedoch an Bord der Georgsmarienhütte GmbH kam, musste das Unternehmen mit Unterstützung der MaßArbeit einige Hürden überwinden.

Die Erfolgsgeschichte der alleinerziehenden Mutter eines 14-jährigen Sohnes begann im Mai 2022. Zuvor war die 40-Jährige vor dem russischen Angriffskrieg aus der Ukraine geflohen. Sieben Jahre hatte sie als Kranführerin in Europas größtem Stahlwerk in der Ukraine gearbeitet, wo ihr Mann noch heute tätig ist. „In der Ukraine gibt es eine hohe Stahlkompetenz. Das ist auch der Grund dafür, warum wir gerne einen Kranfahrer oder eine Kranfahrerin aus der Ukraine einstellen wollten. Es ist eine Herausforderung, gute ausgebildete Kranfahrer oder -fahrerinnen zu finden“, berichtete Alexander Naujoks aus der Erfahrung im Stahlwerk. Dass die neue Fachkraft weiblich ist, freut Alexander Naujoks besonders. „Wir wollen auf der Hütte weiblicher werden, nicht nur im administrativen, sondern auch im gewerblich-technischen Bereich.“ Die Akzeptanz auch von Seiten der männlichen Kollegen sei voll da. „Frau Kolosha steht den Jungs in nichts nach“, betonte Naujoks. 

Bevor Dina Kolosha jedoch das Steuer des Krans im Werk übernehmen konnte und tonnenschweren Stahl bewegen durfte, musste sie zunächst den Integrations- und Sprachkurs absolvieren. In die Wege geleitet wurde dieses von der Arbeitsvermittlung der MaßArbeit. Gleichzeitig schaute Michael Schulz, Leiter der MaßArbeit-Außenstelle in Georgsmarienhütte, für sie nach einer geeigneten Stelle als Kranfahrerin. 

Auf der Georgsmarienhütte war diese schnell gefunden: Dort absolvierte die Ukrainerin zunächst ein Einstiegspraktikum. Zudem war es erforderlich, den deutschen Kranführerschein zu machen. Die Schulung und Prüfung konnte sie direkt im Stahlwerk absolvieren. So verfügt die Georgsmarienhütte über einen eigenen Schulungskran und bildet selbst Kranführer und Kranführerinnen aus. Für Dina Kolosha sei die Prüfung im Großen und Ganzen kein Problem gewesen, wie Michael Schulz erzählte: „Schwierig war die Theorie - aufgrund der Sprache. Berufspraxis war bei ihr ja in hohem Maße vorhanden.“ Zusammen mit dem Personalleiter der Georgsmarienhütte GmbH, Ralf Cordes, ebnete Michael Schulz für Dina Kolosha den Weg in den Beruf. Eine Sprachförderung direkt am Arbeitsplatz half dabei.

Ganz ohne Sprache ginge es in vielen Bereichen einfach nicht, unterstrich MaßArbeit-Vorstand Lars Hellmers. „Auch wenn wir viele Ukrainerinnen und Ukrainer schnell in Arbeit integrieren wollen, ist es wichtig, dass sie sprachliche Kompetenzen erlangen, um dauerhaft auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen zu können.“ Für Dina Kolosha freut es den MaßArbeit-Vorstand besonders, dass sie weiter in ihrem Beruf arbeiten kann. „Ihre mitgebrachten Qualifikationen können Sie voll einsetzen. Toll, dass Sie sich schnell eingearbeitet haben. Ich habe großen Respekt davor, was Sie geleistet haben.“ 

Dina Kolosha hat es nicht bereut, „auf der Hütte“ anzufangen. Ihren Lebensunterhalt kann die alleinerziehende Mutter seit ihrem Arbeitsbeginn im Sommer vergangenen Jahres ohne Bürgergeld bestreiten. Und auch das traditionelle „Glückauf“ geht ihr schon gut über die Lippen: „Ich freue mich, Teil des Teams im Stahlwerk zu sein“, betonte sie stolz. 

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