Unternehmen stellten beim B.O.P. in Bramsche ihre Ausbildungsmöglichkeiten vor
Bramsche. „Viele Unternehmen kennen wir nur vom Namen oder Vorbeifahren. Jetzt haben wir mal die Gelegenheit, uns die Betriebe genauer anzuschauen. Wir können unseren Sohn dann viel besser beraten.“ Anke und Wolfgang sind mit ihrem Sohn Jan das erste Mal beim Familien-B.O.P. in Bramsche. Noch muss der 14-Jährige die Schulbank in der Realschule drücken, hat aber schon eine recht genaue Vorstellung von seiner beruflichen Zukunft: „Bundespolizei finde ich spannend, aber auch was Technisches wie zum Beispiel Feinwerkmechanik interessiert mich.“
So wie Jan hatten 750 Schülerinnen und Schüler an den zwei Tagen des Berufsorientierungsparcours in der Hauptschule die Qual der Wahl: Rund 60 Unternehmen stellten sich dort den potenziellen Fachkräften vor. Und auch die Eltern nutzten speziell den Familien-B.O.P. am Vorabend, um sich über das Ausbildungsangebot der Betriebe zu informieren.
„Eltern sind nach wie vor die ersten Berater bei der Berufsorientierung ihrer Kinder. Deshalb sprechen wir sie seit einigen Jahren mit speziellen Angeboten wie dem Familien-B.O.P. an. Das Interesse der Eltern ist zu unserer Freude anhaltend hoch. Es sind mehr als 200 Eltern mit ihren Kindern da“, betonte Lars Hellmers, Vorstand der MaßArbeit, die den B.O.P in Kooperation mit der Wirtschaftsförderung der Stadt Bramsche und der Hauptschule Bramsche durchführte.
Unterstützt wurden sie von den Betrieben Feik, Leiber und Hardeck, Vertreterinnen und Vertretern der IGS Bramsche, des Greselius Gymnasiums, der Realschule, sowie des Präventionsrats der Stadt Bramsche. Der MaßArbeit-Vorstand bedankte sich bei dem Organisationsteam und den beteiligten Schulen für das Engagement.
Von Polizei bis Pflege ist alles dabei
Zum zwölften Mal war die Hauptschule Gastgeberin dieser wichtigen Veranstaltung zur Berufsorientierung. Mehr als 100 Ausbildungsberufe und Angebote des Dualen Studiums galt es, zu entdecken. „Die Vielfalt ist riesig“, unterstrich Dorte Hierse, Schulleiterin der Hauptschule Bramsche. „Es ist uns wichtig, den Jugendlichen so früh wie möglich ein realistisches Bild von den Berufen zu vermitteln, um falsche Vorstellungen zu korrigieren. Bei diesem Angebot in der Schule erfahren sie direkt, ob der ausgesuchte Beruf zu ihren Vorstellungen passt.“
Markus nutzte den Familien-B.O.P., um mit seiner Tochter Sarah in die verschiedenen Berufe hinein zu schnuppern. Gemeinsam schauten sie sich genau die Ausbildungsangebote zur Industriekauffrau an. „Die Kinder sollen später selbst entscheiden, welchen Beruf sie wählen. Wir können sie aber vorher bestmöglich beraten“, sagte Markus. Der Vater staunte ebenso wie die anderen Eltern und Jugendlichen darüber, wie viele Branchen beim B.O.P. und in der Region rund um Bramsche vertreten sind.
„Von Polizei bis Pflege ist alles dabei“, fasste Klaus Sandhaus, Wirtschaftsförderer der Stadt Bramsche, zusammen. Die Gewinnung von Fachkräften sei für Unternehmen ein drängendes Thema. Daher seien die Betriebe immer stärker an einer Teilnahme am B.O.P. interessiert. „Unternehmen berichten uns immer wieder, dass sie ihre Auszubildenden über den B.O.P. gefunden haben. Wo sonst haben sie die Gelegenheit, direkt mit den jungen Menschen ins Gespräch zu kommen?“
Besonders gut gelingt die Kontaktaufnahme, wenn die Unternehmen am Stand zu spannenden Arbeitsproben einladen. Ob Blutdruckmessen, Schlüsselbretter bauen oder Speisen zubereiten: Die Jugendlichen waren mit Eifer dabei und bewiesen ihr handwerkliches Geschick. Am Stand eines Sanitärbetriebs nahm Lara die Herausforderung an, aus Rohren einen Tablethalter zu fertigen. Die Hauptschülerin stellte sich dabei derart geschickt an, dass für sie eine handwerkliche Ausbildung in Frage kommt.
„Ich finde es wichtig, dass sich hier das Handwerk zeigt und die Schüler handwerkliche Berufe kennen lernen können“, betonte Karin, die ihrer Tochter beim Werkeln über die Schulter schaute. Karin war nicht zum ersten Mal beim Familien-B.O.P. dabei. Schon ihre älteste Tochter hatte sie zu der Berufsorientierungsveranstaltung begleitet und beraten. Sie ist daher zuversichtlich, dass auch Lara den passenden Beruf für sich entdecken wird. „Meine älteste Tochter fand durch den B.O.P. ihren Wunschberuf. Sie hat dieses Jahr eine Ausbildung zur Pflegefachfrau begonnen.“
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