Wallenhorst. Was möchte ich beruflich machen, eine Ausbildung oder eine Anstellung im Betrieb? Welche Fähigkeiten oder Sprachkenntnisse muss ich beim Einstieg in den Arbeitsmarkt mitbringen? Und wo und wie erwerbe ich diese Kenntnisse? Viele Menschen, die von der MaßArbeit, dem Jobcenter des Landkreises Osnabrück, betreut werden, stehen vor Herausforderungen wie diesen, die einer Arbeitsaufnahme oftmals im Wege stehen.

Auch Saliha, die aus Syrien geflüchtet ist, hatte es beim Übergang von der Schule in den Beruf nicht leicht. Mit Unterstützung der MaßArbeit fand die 19-Jährige eine Ausbildungsstelle im Friseursalon Brünger in Wallenhorst. Ihre Erfolgsgeschichte hat jetzt die Servicestelle SGB II, eine Initiative des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, filmisch in Szene gesetzt: Das dreiminütige Video ist hier zu sehen:

Einfach war der Start in Deutschland für Saliha nicht, wie Kristina Flaßpöhler, Sozialarbeiterin und Ausbildungslotsin bei der MaßArbeit, im Video berichtet: So konnte Saliha, die die Hauptschule in Wallenhorst besuchte, anfangs kein Deutsch und wusste auch nicht, was sie später mal werden wollte: „Ich wusste nicht: Soll ich arbeiten, soll ich eine Ausbildung machen? Ich wusste gar nicht, was ich machen wollte“, erzählt Saliha vor der Kamera. Nach vielen Gesprächen mit der Ausbildungslotsin entschied sich Saliha für eine Ausbildung im Friseursalon Brünger in Wallenhorst, wo sie 2023 nach einem vorherigen Praktikum in die Ausbildung startete. Für Ines Brünger, Inhaberin des Salons, war und ist Saliha mit ihrer positiven Ausstrahlung ein Glücksfall: „Saliha hat so ein handwerkliches Geschick. Das ist eine Begabung.“ 

Doch auch in der Anfangszeit der Ausbildung musste Saliha einige Schwierigkeiten überwinden, vor allem in der Berufsschule und aufgrund der mangelnden Sprachkenntnisse im Umgang mit Kundinnen und Kunden im Salon: „Am Anfang war es anstrengend. Ich wusste nicht, was ich reden sollte. Mein Kopf war voller Fragen.“ Mit Hilfe von Kristina Flaßpöhler konnten auch diese Hürden genommen werden. Mit Sprachunterricht und weiteren Coachings ging es für Saliha stetig bergauf.

„Es war ein sehr langer Weg. Es ist total schön zu sehen, wie glücklich sie jetzt ist und wie wohl sie sich auf der Arbeit fühlt. Da geht mir das Herz auf“, freut sich die Ausbildungslotsin. Und auch MaßArbeit-Vorstand Lars Hellmers ist begeistert von der Entwicklung der jungen Frau: „Beispiele wie der Fall von Saliha zeigen, wie wichtig es ist, mit all uns zur Verfügung stehenden Unterstützungsmaßnahmen dafür zu sorgen, die Menschen vom Bürgergeldbezug schnell und nachhaltig in Arbeit zu bringen. Passgenaue Angebote sind gefordert. Da gibt es keine Maßnahmen von der Stange.“ Der Job-Turbo sei im Landkreis Osnabrück gelebte Praxis. „Mit Saliha bekommt der Job-Turbo ein Gesicht.“

Kristina Flaßpöhler ist genauso wie ihre Kolleginnen und Kollegen von der MaßArbeit weiterhin für Saliha und andere Menschen da, die vor einer neuen beruflichen Zukunft stehen. Saliha hat mit dem Beruf der Friseurin jedenfalls ihre Berufung gefunden und blickt positiv nach vorne: „Mit den Kunden reden, neue Menschen kennenlernen, das macht richtig Spaß. Das erste Lehrjahr habe ich schon. Und auch das zweite, dritte Lehrjahr schaffe ich bestimmt!“