Maßnahme von MaßArbeit und Agentur für Arbeit bereitet Comeniusschüler auf Berufsstart vor
Georgsmarienhütte. Ein grünes Klassenzimmer gestalten, eine Teichanlage und Gartenhütte bauen oder Hochbeete für Gemüse und Co. anlegen: Die Schülerinnen und Schüler der Comeniusschule in Georgsmarienhütte konnten bei den vielen Projekten rund um die Grünanlagen auf dem Schulgelände ihren grünen Daumen beweisen.
Mit dieser BerufsOrientierungsMaßnahme (BOM) wollen die MaßArbeit und die Agentur für Arbeit Osnabrück bei den jungen Menschen Interesse an einer Ausbildung im Garten- und Landschaftsbau wecken. In jedem Schuljahr nehmen sechs Acht- und Neuntklässler den Spaten in die Hand, buddeln, pflanzen, harken - und lernen so in Theorie und Praxis die Anforderungen eines Gartenbaubetriebs kennen.
Bereits seit zehn Jahren werden die BerufsOrientierungsMaßnahmen Garten- und Landschaftsbau in der Comeniusschule durchgeführt, die von der MaßArbeit des Landkreises Osnabrück und der Agentur für Arbeit gemeinsam finanziert werden. „Ziel ist es, das Interesse der Schülerinnen und Schüler an garten- und landschaftsbaulichen und den damit verbundenen handwerklichen Tätigkeiten zu vertiefen und sie bei der Entscheidung für einen gartenbaulichen Ausbildungsberuf zu unterstützen“, erläutern Susanne Steininger, Bereichsleiterin Übergangsmanagement bei der MaßArbeit, und Malte Kampmeyer, Bereichsleiter bei der Agentur für Arbeit.
So konnte bislang weit mehr als 100 Schülerinnen und Schülern die Teilnahme ermöglicht werden. Die Maßnahme bei der Comeniusschule wird durch die Bildungswerkstatt Georgsmarienhütte durchgeführt. Gartenbautechniker Thomas Sautmann organisiert die praktische Dürchführung und leitet die Jugendlichen bei ihren Aufgaben an. Kerstin Feldhaus, ebenfalls Ausbilderin im Garten- und Landschaftsbau, unterstützt dabei.
„Das Projekt richtet sich an interessierte Schülerinnen und Schüler, die sich im Vorfeld für die Maßnahme bewerben können. Ein halbes Jahr lang beschäftigen sie sich einmal wöchentlich für fünf Stunden in Theorie und Praxis im Rahmen schulinterner Praxistage mit dem Thema Garten- und Landschaftsbau“, erklärt Schulleiter Matthias Heithecker, der ebenso wie Thomas Sautmann von der Bildungswerkstatt ganz beeindruckt von dem Engagement der jungen Menschen ist.
„Unsere Schülerinnen und Schüler nehmen die Aufgaben mit Leidenschaft wahr. Das Projekt ist ausgerichtet auf die individuellen Bedürfnisse von Förderschülerinnen und -schüler, sodass sie besondere, arbeitspädagogische Aufmerksamkeit erhalten. Uns ist es immer wichtig, dass sich die Jugendlichen als selbstwirksam und produktiv erleben. Durch die Tätigkeiten auf dem Schulgelände und das Schaffen von neuen Räumen, Plätzen, Wegen, Installationen erfahren sie zudem besondere Wertschätzung ihrer Arbeit, da diese von ihren Mitschülerinnen und Mitschülern dauerhaft genutzt werden“, so Sautmann.
Zuvor müssen die Jugendlichen aber erst einmal anpacken: So lernen sie nicht nur den Umgang mit den Gerätschaften wie Spaten und Rechen sowie Kleinmaschinen wie Rasenmäher, Heckenschere und Co. kennen, sondern werden auch mit den Themen Arbeitsschutz und Gesundheitsschutz vertraut gemacht. Zudem besuchen sie Garten- und Parkanlagen und erleben Praxistage in regionalen Gartenbaufirmen.
Die jungen Menschen sollen – genauso wie im Berufsleben – das Projekt von der Ideenfindung und Planung bis zur Übergabe durchführen. Schließlich ist die Liste der bisherigen Projekte lang: Neben dem Bau einer Holzterrasse, der Gestaltung eines neuen Pausen-Aufenthaltsgeländes, dem Bau von Liege- und Ruhebänken in der Holzwerkstatt erstellten die engagierten Jugendlichen einen Rundweg auf dem Schulgelände, der künftig als Laufparcours bei dem Schulprogramm „The Daily Mile“, einem täglichen Bewegungsangebot in der Schule, dient.
Mit dem Beginn der diesjährigen Gartensaison ist für die angehenden Gartenbauer der Comeniusschule wieder der Startschuss für neue Projekte gefallen. Geplant ist für das nächste Schulhalbjahr beispielsweise die Gestaltung des Außenbereiches der Schulküche, an der dann wieder sechs weitere Schüler die Möglichkeit haben ihr Interesse an gartenbaulicher Arbeit zu zeigen.
Praktische Maßnahmen wie diese, bei denen die Jugendlichen mit Herz und Hand dabei sind, tragen nach Aussage von Susanne Steininger und Malte Kampmeyer Früchte und fördern den Einstieg in den Beruf: „Sehr viele Schülerinnen und Schüler haben im Anschluss an diese Berufsorientierungsmaßnahmen Dauerpraktika in Garten- und Landschaftsbaubetrieben absolviert und nach ihrer Regelschulzeit eine Ausbildung im Gartenbau begonnen. Mit wenig Geld und guten Kooperationen können wir viel bewirken. So macht die Unterstützung der beruflichen Orientierung noch viel mehr Spaß.“
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