6 Personen vor Plakat
Setzen sich gemeinsam für die erfolgreiche Gewinnung von Azubis ein: (v.li.) Jan Cordes (Berufsorientierungsbeauftragter OBS Hagen), Hagens Bürgermeisterin Christine Möller, Annika Schütte (Servicestelle Schule-Wirtschaft), Referent Oliver Schumacher, Susanne Steininger (Bereichsleiterin MaßArbeit) und Annika Berelsmann (Wirtschaftsförderung Hagen)
Mittwoch, 20. Dezember 2023

„Machen Sie Aktionen, die Spaß machen und in Erinnerung bleiben“

Hagen. „Als Aussteller muss man aus der Austauschbarkeit rauskommen. Denn Bewerbende können sich nur bei denen bewerben, die sie kennen. Und wer auf einer Personalmesse nicht positiv auffällt, fällt schnell gedanklich weg. Machen Sie Aktionen, die Spaß machen und in Erinnerung bleiben“, betonte Verkaufstrainer Oliver Schumacher beim 15. Netzwerktreffen im Bürgerhaus Natrup-Hagen. Auf Einladung der Servicestelle Schule-Wirtschaft der MaßArbeit bekamen rund 30 Vertreterinnen und Vertreter von Unternehmen und Schulen aus Georgsmarienhütte, Hagen a.T.W. und Hasbergen wertvolle Tipps, wie sie junge Menschen für eine Ausbildung gewinnen können.

„Der Mangel an Nachwuchskräften ist für Unternehmen im Landkreis Osnabrück eine große Herausforderung. Um dem wirksam entgegenzusteuern, bringen wir bei unseren Netzwerktreffen Schulen und Unternehmen zusammen und vermitteln wichtige Kenntnisse unter anderem rund um die Gewinnung und Bindung von Azubis“, erläuterte Annika Schulte von der Servicestelle Schule-Wirtschaft der MaßArbeit im Südkreis. „Es ist toll, zu sehen, wie groß die Nachfrage an unseren Treffen ist.“ Sie bedankte sich auch bei Hagens Bürgermeisterin Christine Möller und der Wirtschaftsförderin der Gemeinde, Annika Berelsmann, für das Interesse an dem Austausch von Schulen und Unternehmen.

Das Thema „Messe-Präsentation“ werde für Betriebe auch bei der Azubigewinnung immer wichtiger. Das zeige sich auch immer wieder bei den von der MaßArbeit gemeinsam mit Partnern organisierten Berufsorientierungsveranstaltungen und Ausbildungsmessen wie „Talent trifft Ausbildung“ sowie den Speed-Meetings, die im Dezember in Bad Iburg erfolgreich stattfanden, erläuterte Annika Schulte. Die Rückmeldungen aus den Unternehmen seien sehr positiv gewesen. Mehr als 80 Prozent der Befragten hätten sich beispielsweise dafür ausgesprochen, dass „Talent trifft Ausbildung“ an zwei Tagen durchgeführt wird.

Unter dem Titel „Messe-Knigge: Wie Sie erfolgreich auf Messen überzeugen!“ machte der Verkaufs-Profi deutlich, auf was Unternehmen – insbesondere auf Jobmessen – achten sollten. Einen Tipp hatte Oliver Schumacher schon für die Zeit vor dem Messeauftritt: „Setzen Sie sich klare Messeziele. Es ist ein Unterschied, ob Sie und Ihr Team mit der Haltung ,Wir wollen unser Unternehmen repräsentieren‘ oder ,Wir suchen fünf Auszubildende‘ teilnehmen. Denn unsere Ziele bestimmen unser Verhalten.“ Wichtig sei auch, wer aus dem Unternehmen an der Messe teilnimmt. Der Verkaufs-Profi plädierte dafür, dass auch Azubis aus dem eigenen Unternehmen auf dem Messestand vertreten sind: „Es ist ein Unterschied, ob ein 50-Jähriger einer Schülerin bzw. einem Schüler etwas über die Ausbildung erzählt, oder eine Auszubildende oder ein Auszubildender des Unternehmens.“ Wenn es um die Darstellung des Arbeitsalltages geht, sollten die Aussteller unbedingt bei der Wahrheit bleiben. Kein Job sei in allen Situationen 100 Prozent super. „Ein Aussteller, der alles rosarot darstellt, lügt mit hoher Wahrscheinlichkeit, um den Bewerber zu bekommen.“ Ist jedoch ein interessanter Kandidat oder eine Kandidatin gefunden, sollte das Unternehmen zum Abschluss kommen, zum Beispiel ein Praktikum anbieten.

Bei der Gewinnung von Nachwuchskräften sei eine Präsenz in den sozialen Medien unabdingbar, sagte Schumacher: „Wer junge Leute gewinnen will, muss in den sozialen Netzwerken stattfinden. Sorgen Sie nicht nur für gute Landingpages, die sich gezielt an Bewerber richten, sondern seien Sie auch in den sozialen Medien wie TikTok und Instagram präsent“, riet Oliver Schumacher.

Mit diesen Tipps gingen die Netzwerkteilnehmenden im Anschluss an den Vortrag in den Austausch darüber, wie sich Unternehmen bei den Jugendlichen am besten bewerben und wie Schulen dabei unterstützen können. Diese Ziele haben sich die Anwesenden neben der Einbeziehung der Eltern als Berufsberater ihrer Kinder auf jeden Fall für die künftigen Messeauftritte vorgenommen: „Bei den Messen mehr vor als hinter den Tischen stehen und spannende Arbeitsproben und Eyecatcher wie zum Beispiel einen ferngesteuerten Kran mit Wettbewerb am Stand bieten.“ 

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