7 Erwachsene auf dem Schulhof präsentieren eine Auszeichnung
Die IGS Fürstenau arbeitet mit einem klaren Handlungskonzept gegen Schulmüdigkeit: Dafür erhielt die Gesamtschule jetzt zum zweiten Mal die Auszeichnung „Schule auf Kurs“ der kommunalen Arbeitsvermittlung MaßArbeit. Über das Gütesiegel freuten sich (von links) die Schulsozialarbeiterinnen Marietta Thole, Tanja Steinkamp und Kristin Tröster, MaßArbeit-Vorstand Lars Hellmers, Schulleiter Jürgen Sander, die Leitung des Handlungsfeldes Schulabsentismus der MaßArbeit, Marion Pohlmann, und Bertram Krause, Fachberater Schulverweigerung der MaßArbeit.
Dienstag, 5. Oktober 2021

IGS Fürstenau erhält erneut Auszeichnung für erfolgreiche Arbeit gegen Schulmüdigkeit

Fürstenau. Zum zweiten Mal nach sechs Jahren konnte sich jetzt die IGS Fürstenau über die Auszeichnung „Schule auf Kurs“ freuen: Das Zertifikat verleiht die MaßArbeit im Namen des Landkreises Osnabrück an Schulen, die erfolgreich gegen Schulmüdigkeit vorgehen. „Schule schwänzen – dies Phänomen gibt es an fast jeder weiterführenden Schule“, so MaßArbeit-Vorstand Lars Hellmers. An der IGS Fürstenau arbeite jedoch ein hoch engagiertes Team professionell daran, frühzeitig zu reagieren und den betroffenen Jugendlichen und ihren Eltern Perspektiven aufzuzeigen: „Das macht den entscheidenden Unterschied.“

Das bestätigte auch Schulleiter Jürgen Sander: „Wir haben es nicht nur mit Jugendlichen zu tun, die die Orientierung verloren haben, sondern oft auch mit wirklich verzweifelten Eltern“, skizziert er. Es sei deshalb erforderlich, immer das gesamte soziale Umfeld der Schülerinnen und Schüler in den Blick zu nehmen. An der IGS sind dafür neben den Fachlehrern vor allem die drei Schulsozialarbeiterinnen Marietta Thole, Tanja Steinkamp und Kristin Tröster zuständig. Schon seit Jahren arbeiten sie dabei mit der Handreichung Schulabsentismus, die die MaßArbeit gemeinsam mit Schulen erstellt und kürzlich überarbeitet hat. Jede zertifizierte Schule entwickelt auf Basis der Handreichung ihr individuelles Handlungskonzept, um effektiv auf Schulverweigerung zu reagieren.

Eine Aufgabe, die es während der vergangenen Monate besonders in sich hatte: „Homeschooling und Kontaktbeschränkungen während der Corona-Pandemie haben dazu geführt, dass Jugendliche viel leichter unter den Radar rutschen konnten“, beschreibt Kristin Tröster. Das haben auch ihre Kolleginnen so erlebt: „Corona war für einige Jugendliche ein echter Verstärker“, sagt Marietta Thole. Denn frühe Interventionsmaßnahmen, wie sie der schuleigene Handlungsplan vorsieht, hätten nicht gegriffen. Zum Beispiel das Bußgeldverfahren, das ansteht, wenn weder der Jugendliche noch die Eltern auf die verschiedenen Kontaktversuche der Schule reagieren. „Das ist sonst das rote Lämpchen, dass allen sagt: Hier stimmt etwas nicht“, beschreibt Tröster. So weit kam es aber oft gar nicht beim Homeschooling. Also mussten neue Strategien der Kontaktaufnahme her, Kreativität und Dranbleiben war gefragt. Das habe die Arbeit oft zäh gemacht, berichtet Tanja Steinkamp: Für alle Beteiligten also eine anstrengende Zeit. Da sei es gut gewesen, auf ein breites Netzwerk zurückgreifen zu können.

Zu diesem Netzwerk zählt die Fachberatung Schulverweigerung der MaßArbeit. Bertram Krause ist regelmäßig an der IGS, arbeitet mit bei individuellen Konzepten zur Förderung des regelmäßigen Schulbesuchs, aber hilft auch, wenn sich innerhalb der Schule keine echte Perspektive für die oder den Jugendlichen finden lässt. Dann gibt es die Möglichkeit einer außerschulischen Maßnahmen, zum Beispiel in einer Jugendwerkstatt. Ziel ist entweder die Rückführung an die jeweilige Schule oder aber der Erwerb eines Schulabschlusses in der entsprechenden Maßnahme. „Die Arbeit mit und an der IGS klappt hervorragend“, so Krause. Trotz des großen Systems mit rund 1200 Schülerinnen und Schülern stehe immer der Blick auf jeden einzelnen Jugendlichen im Fokus und die Arbeit laufe ausgesprochen zielorientiert. Das bestätigte auch Marion Pohlmann, Leitung des Handlungsfeldes Schulabsentismus bei der MaßArbeit. „Wir haben uns deshalb besonders gefreut, dass mit Kristin Tröster auch ein Teammitglied der IGS Fürstenau an der Überarbeitung unserer Handreichung mitgewirkt hat.“

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