Suchen, Finden und Binden: Das Projekt 2.0 unterstützt Jugendliche in der Samtgemeinde Fürstenau
Fürstenau. Suchen, finden und binden – mit dieser Kurzform lässt sich die Aufgabe des Teams von der DEULA Jugendwerkstatt und der Jugendpflege der Samtgemeinde Fürstenau bei dem Projekt Anlauf 2.0 beschreiben. Mit Hilfe dieses Projekts soll jungen Menschen im Alter von 15 bis 25 Jahren, bei denen aus vielfältigen Gründen der Übergang von Schule zu Beruf nicht geglückt ist, eine Perspektive geboten werden. Das Konzept wurde gemeinsam von der DEULA Freren mit der MaßArbeit und der Samtgemeinde Fürstenau entwickelt.
„Wir wollen die verlorenen Jugendlichen unterstützen, ihren Platz in der Gesellschaft zu finden und ihnen einen Weg aufzeigen“, sagt MaßArbeit-Vorstand Lars Hellmers. Zielsetzung sei Aufbau und Stärkung der emotionalen und sozialen Bindungen der jungen Menschen über das Projekt Anlauf 2.0 sowie deren Unterstützung für eine Neuausrichtung der Lebens- und Berufswegeplanung. Zur Erreichung der Ziele ist nun ein Netzwerk aufgebaut worden, dem vornehmlich die MaßArbeit, die DEULA Jugendwerkstatt sowie die Jugendpflege der Samtgemeinde Fürstenau und andere Anlaufstellen angehören.
„Unser Ziel ist es, kein einziges Kind und keinen einzigen Jugendlichen zu verlieren, sondern ihnen dabei zu helfen, einen eigenen selbstbestimmten Weg zu gehen“, beschreibt Samtgemeindebürgermeister Benno Trütken das Ziel der Maßnahme. Daher sei es wichtig, dass alle Stellen sensibel zusammenarbeiten. Primäres Ziel sei es, dass die jungen Menschen lernen, ihren Lebensalltag selbständig zu organisieren. Im Anschluss stünde dann die Möglichkeit einer beruflichen Orientierung. „Wir möchten die Motivation und die Bereitschaft bei den jungen Menschen fördern, eine berufsbezogene Qualifikation zu erwerben“, sagt Mathias Kirchhoff, Geschäftsführer der DEULA Freren und der DEULA Jugendwerkstatt. Vorab sei es aber wichtig, ein Vertrauensverhältnis aufzubauen.
„In Fürstenau gibt es ein breites Angebot für Jugendliche von der Freizeit bis zur Jugendhilfe. Die Jugendwerkstatt stellt eine Anlaufstelle dar. Wir möchten diese Einrichtung weiter stärken“, erklärte Susanne Steininger, Bereichsleiterin bei der MaßArbeit. „Unser Ziel ist es, dass die Jugendlichen Anschluss in Fürstenau finden und Ansprechpartner.“
Von Beispielen berichteten Nadja Heinrich, Dietmar Hiller und Elke Schrey von der DEULA Jugendwerkstatt und Jugendpflegerin Kristina Heidemann von der Samtgemeinde Fürstenau. „Es geht um grundlegende, teilweise spezielle Hilfestellung im normalen Leben“, sagt Hiller. Von gemeinsamem Kochen und Mahlzeiten, dem Angebot Wäsche zu waschen bis hin zu Duschangeboten – über alle diese Faktoren sollen die jungen Menschen an die Jugendwerkstatt gebunden werden. „Einige kommen aus zerrütteten Familienverhältnissen, andere haben keinen festen Wohnsitz. Gerade hier ist es von enormer Wichtigkeit, eine persönliche Beziehung aufzubauen“, sagt auch Heinrich. Zurzeit werden drei Teilnehmer in dem Projekt aktiv betreut. Zu diesen jungen Menschen besteht ein regelmäßiger Kontakt per WhatsApp und persönlicher Treffen. Drei weitere Anfragen bestehen bereits.